Alexander Höller in der Kunsthalle

StadtKultur 30.12.2021 - von Karl-Heinz Körblein

Der Kunstverein zeigt im Kunstsalong die Ausstellung "Expansion"

SCHWEINFURT – Im Dezember war Alexander Höller mehrere Wochen in den USA, hat Ausstellungen unter anderem in Miami vorbereitet und eröffnet. Der 25-Jährige zählt aktuell zu den gefragtesten Malern in Deutschland. Mit seinen Arbeiten ist er in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Europa und eben auch in den USA vertreten. In der Boulevard-Presse wird Höller gefeiert, Prominente wie Oliver Kahn zählen zu seinen Kunden, bei mittleren fünfstelligen Preisen. Trotz dieser Erfolgswelle bleibt der Schwebheimer seinen Wurzeln verbunden und freut sich auf die Ausstellung im Kunstsalong des Schweinfurter Kunstvereins in der Kunsthalle vom 28. Januar bis zum 27. März. Dabei zeigt er Arbeiten aus seiner „Waldserie“. Ursprung war, wie er einmal sagte, die Kindheit und Jugend, als der Wald ihm Zufluchtsort und Sehnsuchtsort war, der Schutz und Geborgenheit bot. Diese Erinnerungen und aktuelle Eindrücke aus Besuchen in der Heimat hat er in seinem Münchner Atelier oft in großformatigen, expressiven, stark abstrahierten Gemälden umgesetzt.

Die Ausstellung trägt den Titel „Expansion“ und will über die „Waldserie“ hinaus eine Retrospektive über seine Entwicklung der letzten fünf Jahre geben. So beschäftigt er sich in einer neuen Serie mit Edvard Munchs „Der Schrei“. Von dem Bild gibt es mehrere Versionen und viele verschiedene Interpretationen. So soll Munch auf einen Schrei reagiert haben, den er vermeintlich selbst gehört hatte. Der Maler, so heißt es, litt unter Depressionen. Das Bild gilt auch als Ausdruck des Lebensgefühls junger Menschen, die unter den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen Ende des 19. Jahrhunderts litten.

„Der Schrei“ ist ein Zeichen stillen Entsetzens. In seiner Version stilisiert Höller sich selbst als Clown, Pavian oder Orang-Utan. Wie er selbst sagt, antwortet er damit auf das, was ihm die von jeglicher Humanität befreite, entfremdete Gesellschaft zumutet. Höller ist in Schweinfurt auf das Celtis-Gymnasium gegangen. Im Alter von 17 Jahren verließ er die Schule. Auch ohne Abschluss wurde er 2015 als Student an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg angenommen. 2018 wechselte er an die Akademie in München zu Professor Gregor Hildebrandt. Höller ist seit 2016 Mitglied des Kunstvereins. Der Vorsitzende des Kunstvereins, Stefan Muffert, bewundert die Energie und das Selbstbewusstsein, mit denen der extrovertierte Alexander Höller seinen künstlerischen Weg geht. Kuratiert wird die Ausstellung von Iris Muffert-König.